Interaktives Theater zum Thema Geschlechterrollen für Jugendliche mit und ohne Zuwanderungserfahrung
ALTERSEMPFEHLUNG
Ab Klasse 9.
INTENTION
Die Fragen nach der eigenen Identität, nach den Beziehungen zum eigenen und zum anderen Geschlecht wollen ausprobiert und abgewogen werden. Wie stehen Eltern, Freunde, die umgebende Gesellschaft, die kulturelle Herkunft dazu? Wie bilde ich mir eine eigene Meinung? In unserer multikulturellen Gesellschaft prallen oft unterschiedlichste Auffassungen aufeinander. Dazu kommt die eigene innere Unsicherheit bei der Orientierungssuche. Die Theaterszenen zeigen auf, mit welchen Fragen und Herausforderungen Jugendliche konfrontiert sind in Bezug auf die Geschlechter-Rollen. Wir bringen die oft schambehafteten Themen auf die Bühne und eröffnen damit den Raum, in dem sich die Jugendlichen gesehen fühlen und sich öffnen können mit ihren Zweifeln, Unsicherheiten, Erfahrungen und Erlebnissen.
INHALT DES STÜCKS
1. Szene: Ibo hätte gern eine Freundin. Aber wie soll er das anstellen? Wo bietet sich eine Gelegenheit, um Kontakt aufzunehmen? In der Cafeteria der Schule, in der Straßenbahn oder über ein Online-Spiel? Schließlich traut er sich, sie anzusprechen. Was hält sie davon? War das ok? Oder zu aufdringlich? Wann kann er etwas vorschlagen? Ab wann ist sie seine Freundin?
2. Szene: Frau Genz ist genervt, weil der Praktikant nicht die Sackkarre benutzt, obwohl sie ihn deutlich dazu aufgefordert hat. Ist sie keine Respektperson für ihn?
3. Szene: Jamal ist entsetzt, als er hört, dass sein Chef mit einem Mann verheiratet ist. Er will sofort mit der Ausbildung aufhören. Dabei fand er seinen Chef eigentlich ganz in Ordnung.
4. Szene: Raissa kann wieder nicht an der Prüfung teilnehmen, weil sie ihren Vater zum Arzt begleiten muss. Für ihre Eltern ist es wichtig, dass sie sich um die Familie kümmert. Ihre Ausbildung leidet darunter. Was kann sie tun?
INTERAKTION UND LERNFELD
Die Jugendlichen machen Vorschläge, die die Schauspieler:innen umsetzen. Die Szenen gehen weiter, Variationen werden ausprobiert. Einige Jugendliche wagen sich selbst auf die Bühne. Es entsteht ein interaktives Gespräch: Welche Erfahrungen habe ich selbst gemacht? Wie ist es in Deutschland, wie in meinem Heimatland? Gespannt verfolgen alle, wie Ibo Schritt für Schritt ein Mädchen kennenlernt. Und sie stellen sich die Frage, ob das Privatleben des Chefs ausschlaggebend ist für die Qualität der Ausbildung. Für die junge Raissa steht die Frage im Raum: Muss ich für meinen Vater alles stehen und liegen lassen oder gibt es einen Mittelweg?
ORGANISATORISCHES
Pro Aufführung können bis zu 60 Schüler:innen teilnehmen. Die Dauer der Veranstaltung umfasst ca. 90 Minuten. Benötigt wird eine Bühnenfläche von mind. 5 x 5 m, max. 80 cm hoch.
Für weitere Informationen nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf!